Lyrik, Texte

Ein sehr persönlich / emotionaler Teil meiner Arbeit ist das Verfassen von Gedichten. Ähnlich wie die Computergrafik, versuche ich Collagen, bildhafte Essenzen zu schaffen, in denen sich der innere Blick der Welt zeigen kann.

1997 erschien mein bisher einziger Lyrikband:
"Hieroglyphen der Natur"
aus dem ich hier drei Leseproben bringen möchte:

 

Die Brücke von Nemoloi

Sekundärblitze im Vorderlappen
spülen saures Metall
auf meine Zunge.

Verschwommene Perspektiven
im Trancetanz der Trommelgefäße.

Ich schmecke Algensalz
auf deiner Haut.

In den Strudeln
schlägt Wasserlicht
den Rhythmus der Wiederkehr

Mein Seelenkern
spaltet sich
in einem Lichtbogen.

 

Wortruhe

Moosporenreine Steinluft
schwebt kühlend am Haar,
bildet eine Corona
aus zerstäubter Milch.

Atemrhytmischer Gleichklang
facettenartige Schluchtwegechos.

den Rauschströmen ausgeliefert
bis Bildstörungsvergleiche auftauchen.

Perlende Seelenspiegelungen
strömen körperlos unter mir.
in sich ruhende Formfalt.


Zeit / Fluß

Ein Band gewobener Reflexionen,
elektrischer Hirnsturm
aus fließendem Milchglas
pulsieren der Nervenhaut
im Weiß der Nachtkühle.

Gedankenlose Schwere;
das Spiel der Neuronen
im Netztanz der Zeit.

Fließende Gestalten
in Eisform gegossen.
Lebende Gedankenbilder

Enfaltung im Wellentaumel der Durchdringung.
Rückkehr ins Zentrum der Stille.